Wie ist der Kunstmarkt für Künstlerinnen:

Grundsätzlich ist zu sagen, der heutige Kunstmarkt ist sehr schwer zu durchschauen und zu verstehen. Früher noch gültige Standards wie z.B. in Deutschland üblich, ein akademischer Abschluss und eine solide Ausstellungstätigkeit sind längst überholt. Die wirtschaftlich erfolgreichsten Akteure weltweit, haben dies oft gar nicht vorzuweisen. Skills wie ein Haufen Glück, gute Partner, Berater, Investoren, Spekulanten, Förderer, ein gutes Eigenmanagement, Geld, Disziplien, die beste Show, Digitale Kunst, NFT und KI u.s.w. überwiegen hier. Das Ganze gleicht einem Glücksspiel der Akteure rasend schnell und alles ist möglich oder auch nicht. Wer hier als Künstlerin all zu große Erwartungen hegt, sollte dies um sich selbst nicht zu schaden ablegen, es sei denn Frau ist ein wahres Verkaufstalent im Vertrieb und kann sich hier über regelmäßige Einnahmen freuen........


Willkommen in der Realität:


"Künstlerinnen haben ein deutlich geringeres Einkommen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen sowie eine Unterrepräsentanz von Kunst von Frauen in Ausstellungen und Sammlungen. Hinzu kommt eine Unterrepräsentanz von Frauen in Gremien und Jurys.

Die Umfragen, die der BBK seit 1994 in regelmäßigen Abständen unter dem Titel Zur wirtschaftlichen und sozialen Situation bildender Künstlerinnen und Künstler durchführt (kommende Umfrage folgte 2025), belegen dies auch statistisch. Folge des Gender Pay Gap ist auch, dass freiberufliche Künstlerinnen in noch größerem Maße als freiberufliche Künstler von Altersarmut betroffen sind."

Wer sich darüber tiefer belesen möchte, kann sich über den Berufsverband BBK ausgiebig darüber informieren, folgender Link:


BBK Info


Wie gehe ich damit um:     "und  ja die Tatsachen sind ernüchternd. 


Als Wendekind wurde ich trotz sehr guter Schulnoten nicht zum Studium erzogen und auch später kam dies für mich aus finanziellen und familiären Gründen, wie Mutterschaft und Erziehung, nicht in Frage. So startete ich meine Kunstkarriere vor mehr als 20 Jahren als Autodidaktin der Malerei und bin es auch geblieben. Ich erarbeitete mir immer wieder, durch meine Anstellungen den Lebensunterhalt, da ich mich auch als Nichtakademikerin leider nicht auf jede Ausstellungsmöglichkeit und Projekte bewerben kann, dies ist bis heute so. Als Künstlerin möchte man natürlich auch ausstellen, um die Werke zu zeigen und wenn möglich zu verkaufen. Das Problem ist hierbei, Frau ist auf das Wohlwollen von Kuratoren/innen und Galerien angewiesen und so kann es durchaus möglich sein, das jahrelang so gar keine Ausstellung zu Stande kommt. Ich bin deshalb sehr dankbar, das wir heutzutage zumindest die Möglichkeit der Onlinegalerien haben, in welchen ich auch vertreten bin, falls physisch mal wieder so gar nichts geht. Das bedeutet für mich als Künstlerin sichtbar zu bleiben. Da die meisten Künstlerinnen nebenbei in irgendwelchen Jobs arbeiten gehen müssen, bin ich auch mit dieser Situation nicht Allein. Das ist nunmal die Realität zur prikären sonstigen Lage von Künstlerinnen und sollte auch deren Qualität und Wertschätzung ihrer künstlerischen Arbeiten nicht in Frage stellen! Eher im Gegenteil, ist es ein Schaffensprozess der Kunstwerke unter absolut erschwerten Bedingungen. Ich weiß, das KünstlerKollegen das gern anders sehen möchten und auch offen die Künstlereigenschaft, der Betroffenen gern öffentlich in Frage stellen, als Mittel des Konkurrenzkampf am überlaufenen Kunstmarkt."


Und trotzdem bleiben wir Künstlerinnen!  


Elsa Marshall-Rothstein